| PL-Newsletter 2015-03
Rheinland-Pfälzische Gespräche zur Pädagogik in Trier - Wie ticken Schülerinnen und Schüler? Die vielfältigen Lebenswelten von jungen Menschen
Diesen und weiteren Fragen gingen Bildungsministerin Vera Reiß, Referent Peter Martin Thomas, Leiter der Sinus-Akademie, und Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts, im Rahmen des vierten Rheinland-Pfälzischen Gesprächs zur Pädagogik am 9. Juni in den Viehmarktthermen in Trier nach. Erstmals waren zu einer Veranstaltung der Reihe auch Lehrkräfte aus dem Saarland eingeladen. Mit den Gesprächen zur Pädagogik setzen Bildungsministerium und Pädagogisches Landesinstitut (PL) seit gut einem Jahr in regionalen Veranstaltungen Impulse für den Unterricht der Zukunft.
„Wie die bisherigen Gespräche zur Pädagogik gezeigt haben, wird dieses neue und attraktive Angebot insbesondere von Lehrerinnen und Lehrern, aber auch von Eltern und anderen an Schule Interessierten sehr gut angenommen. Jede der bisher drei Veranstaltungen war ausgebucht – und die aktuelle Veranstaltung ist es auch“, sagte Bildungsministerin Vera Reiß. Ein Grund dafür sei sicherlich die Aktualität und die Bandbreite der in den Gesprächen zur Pädagogik behandelten und diskutierten Themen: Die umfassten bislang die Folgerungen aus aktuellen Erkenntnisse der Hirnforschung und den Einfluss der zunehmenden Digitalisierung der Medienwelt auf die Schule ebenso wie unterschiedliche Konzepte eines schülerzentrierten Unterrichts.
„Der Blick auf die Vielfalt jugendlicher Lebenswelten vermittelt ein eindrückliches Bild, wie unterschiedlich junge Menschen mit den zahlreichen Veränderungen und Anforderungen umgehen, die sie erleben. Um Jugendliche besser zu verstehen, muss man sich mit ihren Wünschen, Zielen und Problemen befassen. Man muss sie in ihrer Alltagswelt abholen und ihre soziokulturellen Logiken kennenlernen“, erläuterte Referent Peter Martin Thomas. Anschaulich fasste er für die rund 140 anwesenden Lehrkräfte aus Rheinland-Pfalz und dem Saarland zentrale Ergebnisse der Studie „Wie ticken Jugendliche?“ zusammen und setzte sie in Bezug zum Schulleben: „Schule ist für die Mehrheit der Jugendlichen ein zentraler Lernort und zufriedenstellender Lebensort, kann als Sozialraum aber auch Quelle für Unzufriedenheit im Alltag sein.“
„Je besser wir erkennen, was Jugendliche beschäftigt, was sie antreibt, je besser wir die Bedürfnisse von Jugendlichen nach Geborgenheit, die Suche nach Identität und Orientierung, aber auch das Bedürfnis, sich autonom und kompetent zu erleben, ernst nehmen, desto nachhaltiger können sich die Lernprozesse auswirken“, betonte Dr. Birgit Pikowsky. Sie verwies auf Schulentwicklungsprojekte wie „Schulische Lern- und Lebenswelten“, aber auch auf die Erfahrungswerte von „Lernen in Vielfalt“ sowie das geplante Angebot der „Hospitationsschulen“, bei denen Schulen mit guten Konzepten ihre Türen für andere Schulen öffnen und diese an ihren Erfahrungen teilhaben lassen.
Dem Vortrag und der Diskussion folgten während des anschließenden Stehempfangs im ansprechenden Ambiente der Thermen am Viehmarkt offene Gespräche der Besucherinnen und Besucher mit dem Referenten und mit der Bildungsministerin. Im Vorfeld und im Nachklang der Veranstaltung konnten die Gäste zudem die aktuelle Ausstellung „o. T. (ohne Titel) – Stipendiatinnen und Stipendiaten 2014 des Künstlerhauses Schloss Balmoral und des Landes Rheinland-Pfalz“ und natürlich die beeindruckenden Thermen am Viehmarkt selbst besichtigen.
Die Rheinland-Pfälzischen Gespräche zur Pädagogik sind als regionale Veranstaltungen mit hochkarätigen Referentinnen und Referenten aus Wissenschaft und Schulpraxis konzipiert, geben Impulse zur Weiterentwicklung des rheinland-pfälzischen Schulwesens und bieten Gelegenheit zu einem aktiven Diskurs über aktuelle pädagogische Themen.
Mehr Informationen zu der Gesprächsreihe finden Sie im Internet unter:
http://gespraeche-paedagogik.bildung-rp.de