| PL-Newsletter 2015-03
Positive Bilanz: Deutsch-polnisches Comenius-Regio-Projekt KuUL - „Konfliktsituationen im Schulalltag und Unterstützungsformen für Lehrer“ trägt Früchte
Beim abschließenden Treffen Ende Mai 2015 in Wieliczka wurde nun in einem feierlichen Rahmen Bilanz gezogen. Gastgeber Landrat Juszkiwicz sowie Bildungskurator Janowiak zeigten sich sehr beeindruckt von der inhaltlichen Effizienz des Projekts. Dass die Bilanz sowohl bei den polnischen als auch den deutschen Projektpartnern so überaus positiv ausfällt, liegt natürlich an der engagierten und intensiven Mitarbeit aller Partner. Als besonders auffällig und Gewinn bringend erwies sich darüber hinaus aber auch die fröhliche und vertrauensvolle Atmosphäre, die von Beginn an eine Offenheit aller Projektpartner ermöglichte - trotz aller Sprachbarrieren. So konnten miteinander Ergebnisse erzielt werden, die weit über die ursprünglichen Ziele hinausreichen. Für die IGS Pellenz bedeutet dies konkret, dass neben einem klar strukturierten Konfliktmanagement auch Leitlinien im Bereich der nachhaltigen und schülerorientierten Gewaltprävention weiterentwickelt wurden, die bereits die Oberstufe mit in den Blick nehmen. Methoden wie "kollegiale Fallberatung" und "konfrontative Pädagogik" erweisen sich im schulischen Alltag als geeignet, den Pädagoginnen und Pädagogen durch die Vermittlung einer bestimmten Haltung Unterstützung zu geben und zielen damit auch auf die Erhaltung der Lehrergesundheit - ein nachhaltiger Aspekt.
Der konstruktive und spannende Austausch sowie die freundschaftlichen Gespräche mit den Kolleginnen und Kollegen der polnischen Partnerschule, dem Lyzeum Jan-Mateijko in Wieliczka, haben früh die Erkenntnis reifen lassen, dass der Kontakt nach Beendigung des Projekts nicht abreißen soll. Wer die Vergangenheit nicht verdrängen und die Zukunft Europas politisch und ökonomisch krisenfest mitgestalten will, tut gut daran, unmittelbare Begegnungen zwischen jungen Menschen verschiedener Nationalitäten zu fördern. Folgerichtig beginnen nun die Planungen für eine deutsch-polnische Schulpartnerschaft, bei der dann endlich auch die Schülerinnen und Schüler durch einen Austausch in Kontakt kommen können. Vielfältig sind die möglichen Anknüpfungspunkte, um projektbezogen mit Schülerinnen und Schülern beider Nationen arbeiten zu können: Ob Schulsanitätsdienst, Jugend forscht, musikalisches Miteinander oder sportlicher Wettkampf - in jedem Fall wird der Grundgedanke des Comenius-Projektes, nämlich die Erziehung der jungen Menschen zu demokratischen und toleranten Mitbürgerinnen und Mitbürgern, weitergetragen. Diese Notwendigkeit wurde der deutschen Delegation zuletzt noch einmal beim Besuch von Schindlers Fabrik in Krakau deutlich.
Abschließend stand auf deutscher Seite am 16. Juni 2015 eine landesweite Fachtagung an, bei der wesentliche Arbeitsschwerpunkte des Comenius-Projektes nochmals in den Blick genommen wurden. Als Gastredner referierte Professor Dr. Rainer Dollase zum Thema "Warum wirksame Gewaltprävention so schwierig und so einfach ist".