| PL-Newsletter 2018-12
Das Gefühl für das Geheimnisvolle - Lehrkräfte werfen einen Blick hinter den Horizont auf die Geschichte der Weltbilder
"Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik - dabei denkt man automatisch an hochmoderne Labore, Computertechnik und gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das ist eine Perspektive, aber MINT umfasst noch deutlich mehr. Sie verbinden Forschung und Philosophie, Wissensdurst und Erkenntnis und haben in der Geschichte der Menschheit immer wieder dazu geführt, dass sich die Sicht auf die Welt und damit die Welt selbst verändert hat. Diese spannende und wichtige Seite von MINT darf nicht verloren gehen. Deshalb setzen die Maßnahmen unserer landesweiten MINT-Strategie in Rheinland-Pfalz auch genau hier an: bei der Neugier, dem Forschergeist, dem Entdecken. Dafür stehen Angebote, die für jedes Alter passend sind, damit wir Kinder und Jugendliche entlang der gesamten Bildungskette - von der Kita bis in Ausbildung oder Studium - für MINT begeistern", so Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann.
In der Podiumsdiskussion mit Hans Beckmann und Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts (PL), sowie in vielen persönlichen Gesprächen im Anschluss nahmen die Gäste die Impulse von Professor Dr. Fischer zum Anlass, um zu diskutieren, welche Möglichkeiten und Ansätze für das MINT-Lernen und -Lehren daraus erwachsen können. Moderiert wurde die Diskussion von Udo Klinger, ehemaliger stellvertretender Direktor und Abteilungsleiter des PL.
Was sind die zentralen Herausforderungen, vor denen Schulen im beginnenden 21. Jahrhundert stehen? Welche Kompetenzen brauchen Schülerinnen und Schüler, Eltern und Lehrkräfte, um diese Herausforderungen zu bewältigen? Und wie kann ein Pädagogisches Landesinstitut sie dabei unterstützen? Diese Fragen stellte Dr. Birgit Pikowsky in das Zentrum ihrer Überlegungen. Als Schlüsselkompetenzen verweist sie vor allem auf die Fähigkeit, lebensbegleitend individuell und im Team zu lernen, sich Offenheit und Neugierde zu bewahren, dabei mit Spannungsfeldern umzugehen, Unsicherheiten auszuhalten und auch die Verantwortung für das eigene Handeln und die Folgen zu übernehmen.
Ein wunderbares Schlusswort formulierte Professor Dr. Ernst Peter Fischer: "Das Schönste und vielleicht auch das Wichtigste, das Lehrkräfte im Unterricht vermitteln können, ist das Gefühl für das Geheimnisvolle und die Lust, Geheimnissen nachzugehen."
MINT im Dialog - Rheinland-Pfälzische Gespräche zur Pädagogik
Das gemeinsam von Pädagogischem Landesinstitut und Bildungsministerium entwickelte Format der Rheinland-Pfälzischen Gespräche zur Pädagogik - Impulse für den Unterricht der Zukunft hat sich bei den ersten fünf Veranstaltungen als anregend und erfolgreich erwiesen und ist von Lehrkräften, Schulleitungen, Eltern und allen anderen an Bildung Beteiligten mit großer Zustimmung aufgenommen worden.
Ziel der Reihe war und ist es, neue Blickwinkel einzunehmen und miteinander in Austausch zu treten, um neue Ideen voranzutreiben, zu durchdenken, Impulse zu setzen, aber auch zu erhalten. Dieses Konzept wird in den kommenden zwei Jahren mit dem Schwerpunkt MINT im Dialog fortgeführt. Mit Expertinnen und Experten von außen sollen im Dialog gemeinsam Ideen und Visionen entwickelt werden, wie mathematische, informatische, naturwissenschaftliche und technische Themen die Lernenden erreichen, ein nachhaltiges Interesse dafür bei ihnen wecken und ein lebenslanges Lernen in diesem Bereich fördern können. Dabei geht es nicht nur darum, dass Schülerinnen und Schüler ihre Perspektiven im Bereich der Berufsorientierung erweitern, sondern vor allem um verantwortliche wertorientierte und demokratische Teilhabe an der Wissens- und Weltgesellschaft.
Mehr Informationen zu der Gesprächsreihe finden Sie im Internet unter: http://gespraeche-paedagogik.bildung-rp.de
Ansprechpartnerin im PL: Claudia Nittl
Das nächste Gespräch der Reihe MINT im Dialog - Rheinland-Pfälzische Gespräche zur Pädagogik ist für den 26. März 2019 in Speyer terminiert. Weitere Informationen folgen.