| PL-Newsletter 2017-03
Leben und Lernen im digitalen Wandel - über 1.000 Lehrkräfte tauschen sich über digitale Medienbildung aus
Die Verankerung des Lernens und Lehrens mit digitalen Medien ist ein zentraler Baustein in der zeitgemäßen Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften. "Lehrerinnen und Lehrer müssen befähigt werden, Schülerinnen und Schüler in einer digitalisierten Gesellschaft anzuleiten, sie auf deren Anforderungen vorzubereiten. Denn wer mit digitaler Technik umgehen, Daten analysieren oder programmieren kann, besitzt in Zukunft sehr gefragte Qualifikationen. Die Gestaltungsmöglichkeiten in der digitalen Welt sind eng damit verknüpft, wie wir junge Menschen jetzt in den Schulen darauf vorbereiten. Bildung gibt ihnen dafür das Rüstzeug", betonte Bildungsministerin Dr. Stefanie Hubig.
Nach dem Impulsvortrag "Schule im digitalen Wandel - Erkenntnisse zur Gegenwart und Zukunft schulischen Lernens" von Prof. Dr. Birgit Eickelmann, Universität Paderborn, ergänzte die Bildungsministerin: "Rheinland-Pfalz hat früh die Bedeutung digitaler Bildung erkannt: So stattet das erfolgreiche Landesprogramm 'Medienkompetenz macht Schule' seit zehn Jahren Schulen mit digitaler Medientechnik aus und begleitet die Projektschulen über jeweils drei Jahre mit Beratung und Fortbildung, um digitale Bildung in den Kollegien möglichst gut zu verankern." In diesem Jahr wurde das Landesprogramm auch auf Grundschulen ausgeweitet. "Ich freue mich, dass zusätzlich noch in diesem Jahr 125 rheinland-pfälzische Grundschulen in das Landesprogramm aufgenommen und mit digitalen Endgeräten ausgestattet werden", so Dr. Stefanie Hubig. Als weiteres Erfolgsprojekt führte die Bildungsministerin den MedienkomP@ss als Kompetenznachweis für Schülerinnen und Schüler an. Ende vergangenen Jahres erhielten die ersten Schulabgänger ihre offiziellen Zertifikate mit dem Abschlusszeugnis. Der MedienkomP@ss liegt seit kurzem auch in leichter Sprache vor.
Digitale Medien halten ein großes Potenzial zur Entwicklung und zum Einsatz neuer Lehr- und Lernprozesse bereit. Sie tragen dazu bei, Schülerinnen und Schüler individuell noch besser zu fördern, ihnen kreative Instrumente z. B. zur Problemlösung in vernetzten Arbeitszusammenhängen in Gruppen an die Hand zu geben und damit die Anstrengungen für mehr Chancengerechtigkeit durch Bildung zu unterstützen. Auch das kritische Reflektieren über die tiefgreifenden Veränderungen im Leben und Lernen, über Chancen und Herausforderungen wird zu einem integralen Bestandteil des Bildungsauftrages.
All diese Themen und Fragestellungen wurden in den vier Themen-Panels und mehr als 120 Infoshop-Angeboten aufgegriffen und stießen auf großes Interesse der Teilnehmenden. Dabei spannte die Veranstaltung den Bogen von bewährten Handlungskonzepten für die jüngsten Schülerinnen und Schüler bis hin zu wegweisenden Veränderungen in der beruflichen Bildung. Auch Themen, die uns im Privatleben immer wieder begegnen, fanden Eingang: "Fake News" und Strategien im Umgang damit, Manipulation und Extremismus im Netz, Schutz von Persönlichkeitsrechten und Medienethik, Robotics und Virtual Reality.
Einen besonderen Impuls setzte 2017 das Forum für sogenannte Offene Bildungsressourcen (Open Educational Resources, OER), das sich mit kostenlosen und frei verwendbaren Materialien beschäftigte. Das in diesem Jahr neu eingeführte Netzwerkcafé zielte erfolgreich darauf ab, die Besucherinnen und Besucher miteinander ins Gespräch zu bringen. PL-Mitarbeitende und Beratungskräfte für das Lernen mit Medien standen auch hier mit ihrer Expertise zur Verfügung und setzten spannende Akzente. Viele Lehrkräfte nutzten die Gelegenheit und nahmen den MedienkomP@ss in Klassensätzen oder gleich für die ganze Schule mit heim - Beratung inklusive. Zusätzlich präsentierten zahlreiche Bildungspartner, Verlage und andere Aussteller Innovationen zur Unterstützung eines lebenswelt- und schülerorientierten Unterrichts.
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