| PL-Newsletter 2019-07
Fachtagung Darstellendes Spiel "lokal verbinden - global vernetzen"
Schon beim Ankommen merkte man, hier liegt Kreativität in der Luft. Statt der üblich vorzufindenden Bestuhlung wurde die Aula zum Treffpunkt der Regionen. Es wurden Hände geschüttelt, Augenkontakt gesucht, nette Worte ausgetauscht und gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen der einzelnen Regionen ein Anfangsritual gefunden. Voller Energie starteten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in die Fachtagung. Begrüßt wurden sie durch PL-Abteilungsleiterin Sabine Pfeiffer, Frau Hahn-Setzer vom LV.TS und Herrn Grabis aus dem Bildungsministerium. Sie hoben die Bedeutung des Faches DS hervor, nannten Fakten über aktuelle Schülerinteressen und gaben Einblicke in die Weiterentwicklung des Faches.
Den Auftakt der Impulsvorträge machte Prof. Dr. Friedemann Kreuder, Leiter der Theaterwissenschaft im Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg Universität Mainz. In seinem Vortrag referierte er über die Verknüpfung der Begriffe "lokal" und "global" und gab, ganz dem Motto des Fachtages entsprechend, einen Einblick in die Entwicklung des Begriffes "Glokalisierung". An zwei anschaulichen Beispielfällen aus Performance-Kunst und Sprechtheater zeigte er, wie sich Grenzen in der heutigen Inszenierungskultur ausweiten oder bewusst durchbrochen werden. So finden Performances nicht mehr nur lokal an einem bestimmten Ort statt, sondern werden über den üblichen Rahmen des Theaters hinaus ausgeweitet.
Nach einer Kaffeepause, bei der sich die Teilnehmenden im Foyer austauschen und sich von dem interessanten Angebot verschiedener Verlage und Theater inspirieren lassen konnten, stellten sich Maren Herfurth, zuständig für die Veranstaltung Schultheater der Länder 2020 und Catherina von Szadkowski, neue Referentin im Pädagogischen Landesinstitut für die künstlerischen Fächer Darstellendes Spiel, Kunst und Musik, vor.
Im Anschluss startete der zweite Impulsvortrag von PD Dr. Sibylle Peters. Sie ist Künstlerin und Wissenschaftlerin. Als Performerin und Regisseurin hat sie zahlreiche Projekte realisiert. Sie leitet das "Forschende Theater" im "Fundus Theater Hamburg" und ist Mitglied bei "Performing Citizenship". In eindrucksvoller Weise gab sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern einen Einblick in die Performancekunst mit Kindern und Jugendlichen. Auf der Internetseite "Fundus Theater" heißt es "Mit Kindern zu forschen heißt, täglich zu fragen, wie wir uns die Welt eigentlich wünschen, das Unmögliche zu proben und das Größte stets mit dem Kleinsten in Verbindung zu bringen." Von vielen anschaulichen Videobeispielen unterstützt, sprach Dr. Peters über ihre Arbeit, stellte mit PLAYING UP eine spielerische Einführung in die Performancekunst vor und setze somit wichtige Impulse für den praktischen Teil der Fachtagung.
Am Nachmittag hatten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Möglichkeit, an zwei 90-minütigen Kursen teilzunehmen, in denen theateraktiv gearbeitet wurde. Zur Auswahl standen acht unterschiedliche Workshops mit engagierten Dozenten aus vielfältigen Bereichen. Diese erstreckten sich von Improvisationstheater über Performancekunst und Projektzugänge und deckten somit ein breites Spektrum an theatralen Möglichkeiten ab.
Zum Ausklang des Tages versammelten sich alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer noch einmal zu einem abschließenden Ritual in der Aula. Schon während der Verabschiedung konnte man viel positives Feedback hören und auch der Wunsch nach einer baldigen Wiederholung wurde geäußert.
Ansprechpartnerin im PL: Catherina von Szadkowski, Referentin für die künstlerischen Fächer Darstellendes Spiel, Kunst und Musik