| PL-Newsletter 2015-03
Rund 1.000 Lehrkräfte auf der 11. iMedia in Mainz - Die Mobile Natives im Fokus der größten rheinland-pfälzischen Fortbildungsveranstaltung zur Medienbildung in Schulen
"Ganz bewusst nehmen wir in diesem Jahr die so genannten Mobile Natives, also die Schülerinnen und Schüler in den Blick und wie diese in einer dynamischen und komplexen digitalen Medienwelt lernen," sagte Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des PL, zur Eröffnung: "Die sich daraus ergebenden Veränderungen des Lehrens und Lernens verändern auch die Schule. Wir als pädagogische Serviceeinrichtung wollen uns diesen dynamischen Entwicklungen offen stellen und zugleich mit Expertise und Kontinuität als verlässlicher Ansprechpartner für Schule agieren."
Bildungsstaatssekretär Hans Beckmann betonte: "Die digitale Schullandschaft in Rheinland-Pfalz ist dank des Landesprogramms 'Medienkompetenz macht Schule' gut aufgestellt. Mit einer an der Lebenswelt junger Menschen orientierten, breit angelegten fach- und themenübergreifenden Förderung der Medienkompetenz sind unsere Schülerinnen und Schüler gut gerüstet, um die Chancen zu nutzen, die eine digitalisierte Welt bietet, und ihre Herausforderungen zu meistern. Diese Orientierung erfordert, das Landesprogramm weiterzuentwickeln und sowohl an die neuen technischen Möglichkeiten als auch an die künftigen Bedürfnisse sowie Ansprüche anzupassen." Beckmann hob zudem den MedienkomP@ss hervor, mit dem das Land ein umfassendes Konzept biete, um Medienkompetenz bei Schülerinnen und Schülern systematisch aufzubauen und zu dokumentieren. Die Initiative von Bildungsministerium und PL konnte mittlerweile erfolgreich von Grund- und Förderschulen auf die Orientierungsstufe der Sekundarstufe I ausgeweitet werden: Bereits knapp 350 Grund- und weiterführende Schulen arbeiteten mit dem MedienkomP@ss, so der Bildungsstaatssekretär. Er überreichte zudem 47 Schulen, die zum kommenden Schuljahr neu in das Landesprogramm aufgenommen werden, die Aufnahmeurkunden. Damit steigt die Zahl der Medienkompetenzschulen auf landesweit 550.
Ganz im Sinne des Tagesthemas blickte Prof. Dr. Christoph Klimmt, Direktor des Instituts für Journalistik und Kommunikationsforschung Hannover, "hinter die Kulissen von Always Online" und stellte in seinem packenden Eröffnungsvortrag die Frage: "Wie lernen Schülerinnen und Schüler heute?" Moderne Medienpädagogik weise zwar zahlreiche Wege, die vielfältigen Chancen neuer Medien zu nutzen, doch bleibe in der gesellschaftlichen Debatte oft ein ungutes Gefühl, letztlich verwurzelt in der Sorge um zu viel Ablenkung und Eskapismus, denen die digitale Schülergeneration von heute anheimzufallen scheint. Professor Klimmt schloss von den offensichtlichen Verhaltensweisen der Always On-Generation - dem ständigen Wischen und Tippen - auf die motivationalen Befindlichkeiten und plädierte dafür, das starke Bedürfnis nach permanenter Interaktion und Interaktivität ernst zu nehmen und zu nutzen, statt es als Beeinträchtigung der gewohnten Arbeit anzusehen.
Das Programm der 11. iMedia
Alle Schularten, alle Fächer, vielfältige aktuelle Fragen: In mehr als 100 Infoshops erhielten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer Anregungen und neue Ideen für einen zukunftsorientierten Unterricht, der Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte fit macht für die Zukunft, ihnen Aktivierungsmöglichkeiten bietet und das Lernen mit Medien unterstützt. Informelles Lernen und Spielestrategien standen ebenso auf der Tagesordnung der Fortbildungsveranstaltung wie von Schülergruppen selbst vorgestellte Unterrichts- und Medienprojekte und eine "Gamelounge", in der Lehrkräfte angeleitet und begleitet Erfahrungen mit der digitalen Spielewelt sammeln konnten. Darüber hinaus präsentierten rund 60 Aussteller Angebote für Innovationen, Beratung und Unterstützung - darunter die Landeszentrale für Medien und Kommunikation, der SWR, die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz und die Clearingstelle Medienkompetenz der deutschen Bischofskonferenz.
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