| PL-Newsletter 2021-06
Bildung für Demokratie in Schulen vorrangiges Ziel des Europarats
"Zu unserem Bildungsauftrag gehört es, Schülerinnen und Schüler dabei zu unterstützen, mündige Bürgerinnen und Bürger zu werden. Wir schaffen damit die Grundlage einer friedlichen und demokratischen Gesellschaft - heute, morgen und übermorgen. Um Kinder und Jugendliche zu erreichen, müssen wir unsere Lehrkräfte in ihrem Engagement für die Demokratie bestärken. Der Referenzrahmen ist dabei ein wichtiges Unterstützungsinstrument. Schulen in Rheinland-Pfalz nutzen den Referenzrahmen bereits erfolgreich und berichten uns, dass er als Leitlinie ihrer Arbeit in der Demokratiebildung sehr hilfreich ist", betonte Dr. Stefanie Hubig, Bildungsministerin des Landes Rheinland-Pfalz und Vizepräsidentin der Kultusministerkonferenz der Bundesrepublik Deutschland, im Rahmen der Eröffnung.
"Schule ist der Ort, an dem alle Kinder und Jugendlichen in Europa demokratische Haltungen und Praktiken erlernen und leben können. Lehrerinnen und Lehrer sind dabei die zentralen handelnden Personen und auch die Vorbilder. Dabei erhalten sie unsere Unterstützung, Beratung und Begleitung", ergänzte Dr. Birgit Pikowsky, Direktorin des Pädagogischen Landesinstituts Rheinland-Pfalz, das als zentraler Dienstleister für die Schulen in Rheinland-Pfalz Lehrkräfte in ihrem täglichen Engagement für Demokratiebildung mit vielen verschiedenen Angeboten unterstützt.
Auch Marija Pejčinocić Burić, Generalsekretärin des Europarates, hob hervor, dass Demokratiebildung eine der wichtigsten Aufgaben in europäischen Gesellschaften sei, um die gemeinsamen Werte langfristig zu schützen, auf denen der Frieden in Europa begründet ist: "Schulen müssen der Ort sein, in denen demokratische Kultur ihre Wurzeln hat. Dort sollen Jugendliche darin gestärkt werden, Konflikte demokratisch und friedlich zu lösen."
Neben dem Austausch zu Umsetzung und Stärkung der demokratischen Kultur in den Mitgliedsstaaten standen Fachvorträge auf dem Programm. Rolf Gollob, Professor an der Universität Zürich im Bereich der Lehrerbildung und EPAN-Experte des Europarates für die Schweiz, bekräftigte: "Wenn Schulen den Referenzrahmen für sich entdecken und mit Leben füllen, kann dieser ein Instrument zur Entwicklung einer demokratischen Schulkultur und einer lebendigen Schulgemeinschaft sein. Darüber hinaus hat der RFCDC das Potenzial, in der gesamten Gesellschaft eingesetzt zu werden." Auch Richard Stock, Direktor des Centre européen Robert Schumann in Scy-Chazelles, hob hervor, dass "wir Lehrkräfte und vor allem auch Kinder und Jugendliche in die Lage versetzen müssen, aktive, demokratische Bürgerinnen und Bürger zu werden. Dazu zählen die Befähigung zu kritischem Denken, die Kraft, auch dem Unbekannten zu begegnen sowie die Stärkung der freien Kooperation zur Förderung des Gemeinwohls."
Das EPAN-Team setzte sich intensiv in Online-Workshops mit der Entwicklung von Fortbildungsmodulen auseinander und deren Einsatz in den Lehrerfortbildungsinstitutionen der 47 Mitgliedssaaten des Europarates. Die Konferenz wurde im Rahmen des deutschen Vorsitzes des Ministerkomitees des Europarates und in Zusammenarbeit mit dem Europarat, der Kultusministerkonferenz sowie dem Pädagogischen Landesinstitut und in Kooperation mit dem INTERREG-VA-Projekt SESAM'GR organisiert. Dieses grenzüberschreitende EU-Projekt verfolgt unter anderem das Ziel, pädagogische Instrumente zur Bildung für Demokratie an Schulen in der Großregion zu entwickeln. Technisch unterstützt wurde die Online-Konferenz von mainzplus CITYMARKETING GmbH. Die Online-Konferenz wurde im mainzplus DIGITAL-Studio im Frankfurter Hof Mainz produziert und von dort aus übertragen.